Grünflächenbewirtschaftung
1. Nationale Rahmenbedingungen
- Strahlwirkungskonzept
- Plan de Gestion DCE
- Hochwasserrisikomanagementplan
- Retentionsraumkataster (ab Ende 2021)
2. Mögliche Aktivitäten / Inhalte
a. Grundvoraussetzungen
Planung und Partizipation
- Inventar der Grünflächen, Bäume, Hecken und Gewässer; mögliche grüne und blaue (Gewässer) Korridore etc. sind identifiziert,
- Identifikation der relevanten Stakeholder in der Gemeinde und Region (Bevölkerung, Betreiber, aber z.B. auch Naturschutzvereine) sowie Einbezug dieser in die Erarbeitung eines Reglements/Kriterien, basierend auf Klimaanpassungskonzept, zu:
- Schaffung neuer Grünflächen im Siedlungsgebiet (auch kleinflächige, welche keine Anpassung im Rahmen der Raumplanung brauchen und möglichst miteinander vernetzt sind)
- Hauptaktivität: Schaffung / Bewirtschaftung von Grünflächen
- Bewirtschaftung der gemeindeeigenen Grünflächen (bei Gebäuden, Straßenrabatten, Parks, Plätzen, Uferbereichen etc.)
- Planung und Umsetzung neuer, identifizierter Grünflächen und Gewässer im Einklang mit dem Klimaanpassungskonzept und dem Klimaplan
Qualitative Eigenschaften (neuer) Grünflächen und Gewässer:
Grünflächen
- Pflanzung von angepassten Bäumen / Obstbäumen (insbesondere in Hitzeinseln, Kühlungseffekt)
- extensive Bewirtschaftung: geringer / kein Einsatz von Düngern (stattdessen lokaler Kompost), Pestiziden, Herbiziden und Wasser
- möglichst wenig Verdichtung (Bodenqualität)
- falls möglich Nahrungsmittelanbau/Urban Gardening
- Beachtung des allergischen Potenzials gewisser Pflanzen bei der Bepflanzung öffentlicher Räume
- Naturnahe Dach-, Fassaden und Mauerbegrünung:
- Pflicht zur Begrünung von Flachdächern, auch unter PV Anlagen (siehe auch Maßnahme 1.2.3 Klimaplan)
- Verringerung der versiegelten Flächen
- Wenn immer möglich unversiegelte anstatt von versiegelten Flächen (z.B. Kies auf Plätzen)
- Vernetzungsprojekte mit Land- und Forstwirtschaft
Gewässer
- Temperaturregulierung von Fließgewässern mit Beschattung durch ausreichend Gewässerrandstreifen
- Erhöhung der Resilienz der Fließgewässer durch Revitalisierung und konsequentem Schutz des Fließgewässerökosystems.
b. Weiterführende Schritte
Interne und externe Kommunikation / Sensibilisierung und Kooperation
- Kriterien/Reglemente sind allen relevanten Verwaltungseinheiten bekannt und werden eingehalten und sind Teil der Ausschreibungsunterlagen für externe Aufträge (z.B. Gärtner, Architekten, etc.). Die Einhaltung der Kriterien wird überprüft.
- Maßnahmen der Gemeinde werden gegenüber Privaten kommuniziert, Nutzer*innen der Grünflächen werden sensibilisiert, Leitfäden für private Grünflächen werden abgegeben, Steingärten sollen vermieden werden
- Gemeinsame Projekte Gemeinde / Private werden initiiert, z.B. zu Urban Gardening
3. Indikatoren zur Nachverfolgung der Wirkung
Empfohlene Indikatoren
- Anteil Grünfläche im Siedlungsgebiet im Vergleich zum gesamten Siedlungsgebiet
4. Hilfestellung / Arbeitswerkzeuge
- Broschüre 'Naturnahe Grünflächen im Siedlungsbereich' des Naturparks Mëllerdall
- Grünstadt-Label CH
- Kampagne "sans pesticides" (EBL)
- Kampagne „Natur elo!“ (Oekozenter Pafendall & Mouvement Ecologique)
- Strategie Urban Farming
- Ressourcen des Netzwerks „Circular City“
- Iessbar Stad Wolz
5. Praktische Beispiele
- Grundsätze für öffentliche und private Grünräume der Stadt Baden (CH)
- Die Essbare Stadt Andernach (DE)
- Hochbeete Gemeinde Schifflange
- Eco-Park Windhof
- Schwammstädte (z.B. Berlin)
- Beienhous Vianden
6. Hinweise
- Klimaanpassungsmaßnahme