Sammlung, Recycling und Verwertung von Abfällen und Wertstoffen
1. Nationale Rahmenbedingungen
- Plan national de gestion des déchets et des ressources (Vermeiden -> (Wieder-)Verwertung -> Entsorgung)
- Strategie „Null Offall Lëtzebuerg“
2. Mögliche Aktivitäten / Inhalte
a. Grundvoraussetzungen
Kooperation
- Zusammenarbeit mit anderen Gemeinden (z.B. Zweckverband, regionale Planungsgruppe, gemeinsame Submissionen, regionale Koordination insbesondere im Rahmen der Transformation von Recycling- zur Ressourcenzentren, Betreiben der Ressourcenzentern in einem nationalen Netzwerk)
- Hauptaktivität: Umsetzung Hauptmaßnahmen Ressourcenkonzept
- Abfallvermeidungs-/Verminderungsaktivitäten
- Attraktive und regelmäßige Kommunikation zu Vermeiden und Vermindern: Website, Energie/Klimatipps, Zeitungsartikel, Reparaturtipps, Informationsvermittlung über Open-Source-Quellen von Reparaturanleitungen, etc.), z.B. zur Vermeidung von Food Waste, Promotion von (lokal verfügbarem) verpackungsfreiem Einkaufsangebot sowie von einfach reparierbaren Produkten und Reparaturangeboten. Die Gemeinde publiziert einen jährlichen Abfall-/Wertstoffbericht.
- Wahrnehmung der Vorbildrolle der Gemeinde (eigene Veranstaltungen, Ressourcenmanagement in kommunalen Liegenschaften und Anlagen
- Bewilligung von großen Veranstaltungen: Einfordern eines Ressourcenkonzepts anhand Checkliste für Green Events Veranstaltungen. Reduzierte Gebühren für "Green Events" Veranstaltungen.
- Einbindung der lokalen Geschäftswelt
- Abfallsammlung/Abfallrecycling
- Abfallkalender ist leicht auffindbar, attraktiv gestaltet, in allen relevanten Sprachen verfügbar und beinhaltet Informationen zu Verminderung und Vermeidung. Erinnerungsdienste für Sammeltage (SMS/Push-Nachricht/Email) gemäß Abfall-/Wertstoffkalender sind verfügbar.
- Attraktives Bring-Sammelangebot (Haupt- und Nebensammelstellen, mobile Sammelstellen): Anzahl Fraktionen, Öffnungszeiten, betreute Hauptsammelstellen, ausreichende Anzahl Nebensammelstellen, Angebot einer mobilen Sammelstelle.
- Regelmäßiges Holsammelangebot für Fraktionen, welche regelmäßig in großen Mengen anfallen.
b. Weiterführende Schritte
Umsetzung weiterer Maßnahmen aus Resssourcenkonzept
- Abfallvermeidungs-/Verminderungsaktivitäten
- Vermittlung oder Initiierung von Abfallvermeidungsangeboten, dies u.a. ggf. mit Sozialinitiativen, „Begegnungsstätten“ zur Förderung des Miteinanders und des Austauschs, z.B. Repair Cafés, Sharing-Angebote, Bring- und Holtage, Kleider-/Velo- und Bauteilbörse, Flohmärkte, Gebrauchtwarenläden, Bibliotheken/Ludotheken, Windeldienste, etc.
- Bereitstellen eines Mehrwegkonzepts (z.B. mobilen Geschirrspülers und/oder Mehrweggeschirr, Ecobox) durch die Gemeinde für lokale Veranstaltungen.
- Durch Kennzahlen belegte Einhaltung des Verursacherprinzips bei Abfallgebühren (Grundgebühr und mengenabhängige Gebühren), jedoch mit Lenkungswirkung zu verstärkter Separatsammlung
- Verbot Konfettis, Luftschlangen, Feuerwerk oder andere Projektile auf die öffentliche Straße, bzw. in die Umwelt zu verteilen falls Plastik oder Metallelemente vorhanden
- Einführung von bzw. Sensibilisierung zu kommunalen Fördersystemen für Reparaturen / Sharing-Initiativen usw.
- Einrichtung bzw. Unterstützung von kommunalen Sharing Plattformen
- Abfallsammlung/Abfallrecycling
- Regional tourenoptimierte und ökologische Holsammlung: Submissionsvorgaben bezüglich Energieeffizienz/CO2-Emissionen von Sammelfahrzeugen, zunehmende Anzahl Unterflurcontainer, smarte Sammellogistik (Füllstandsensoren -> Tourenoptimierung -> Reduktion Sammelfahrten)
- Biogener Abfall wird energetisch und anschließend stofflich genutzt. Falls Gemeinde aus mehreren Biogasanlagen wählen kann: Beurteilung der energetischen Effizienz und Klimafreundlichkeit der Anlage (Stichwort Methanschlupf).
3. Indikatoren zur Nachverfolgung der Wirkung
Empfohlene Indikatoren
- Auf Ziele in PNGDR ausgerichtete Indikatoren (z.B. Taux minimums réglementaires)
- Jährliche Pro-Kopf-Sammelmengen von Siedlungsabfällen ("Monopol-Abfälle"): Siedlungsabfall total, Kehricht, biogene Abfälle, Altpapier, Verpackungsglas und allenfalls weitere Fraktionen (z.B. Kunststoff)
- Restabfallaufkommen in kg/Einwohner
- Anschlussgrad der Bevölkerung an die Biotonne
4. Hilfestellung / Arbeitswerkzeuge
- Jahresbericht der Gemeinde (Auszug zum Thema Abfall / Ressourcen)
- Nationaler Behörden zu übermittelnde Abfallstatistiken
- SDK (SDK fir Bierger, SDK fir Betriber; SDK Innovationsprojekte; SDK Akademie)
- Green events Checkliste
- RAL-Gütezeichen GZ950 Rückkonsum
5. Praktische Beispiele
- SuperDrecksKëscht: Plattform „Flecken a Leinen“
- www.ecobox.lu
- www.greenevents.lu
- www.flecken-a-leinen.lu
- www.clever-akafen.lu
- Residenzen.sdk.lu
- Abfallvermeidung
- Saubere Veranstaltungen
- Projekt "Rec’UP" Esch-sur-Alzette
- Repair Café Luxemburg
- Hotspot Kreislaufwirtschaft Wiltz
- Digital Inclusion
- Nei Aarbecht
- CIGL Okkasiounsbuttik
- Butzebuttik
- Vëlosbuttik
- CoLab Wiltz
- Kinderkrippe aus recycelten Holzbalken mit Lehmfüllung Betzdorf
- www.transforma.lu
- OUNI
- BENU Village Esch
6. Hinweise
Economie circulaire Maßnahme