Sammlung, Recycling und Verwertung von Abfällen und Wertstoffen – 12 Punkte

1.    Nationale Rahmenbedingungen

 

2.    Mögliche Aktivitäten / Inhalte

a.    Grundvoraussetzungen

Kooperation

  • Zusammenarbeit mit anderen Gemeinden (z.B. Zweckverband, regionale Planungsgruppe, gemeinsame Submissionen, regionale Koordination insbesondere im Rahmen der Transformation von Recycling- zur Ressourcenzentren, sowie das Betreiben der Ressourcenzentren in einem nationalen Netzwerk)

Hauptaktivität: Umsetzung Hauptmaßnahmen Ressourcenkonzept

  • Abfallvermeidungs-/Verminderungsaktivitäten
  1. Attraktive und regelmäßige Kommunikation zu Vermeiden und Vermindern: über Website, Zeitungsartikel, soziale Medien zu z.B. Reparaturen (Reparaturtipps, Informationsvermittlung über Open-Source-Quellen von Reparaturanleitungen, einfach reparierbare Produkten und Reparaturangeboten, etc.), zur Vermeidung von Food Waste, zu (lokal verfügbarem) verpackungsfreiem Einkaufsangebot und weitere… 
  2. Die Gemeinde publiziert in einem jährlichen Ressourcenbericht über angefallene Wertstoff- und Abfallmengen sowie die Ergebnisse der Bewertungsmatrix. 
  3. Wahrnehmung der Vorbildrolle der Gemeinde (eigene Veranstaltungen, Ressourcenmanagement in kommunalen Liegenschaften und Anlagen
  4. Bewilligung von großen Veranstaltungen: Einfordern eines Ressourcenkonzepts anhand Checkliste für Green Events Veranstaltungen. Reduzierte Gebühren für "Green Events" Veranstaltungen.
  5. Einbindung der lokalen Geschäftswelt
  • Abfallsammlung/Abfallrecycling
  1. Abfallkalender ist leicht auffindbar, attraktiv gestaltet, in allen relevanten Sprachen verfügbar und beinhaltet Informationen zu Trennung, Verminderung und Vermeidung. Erinnerungsdienste für Sammeltage (SMS/Push-Nachricht/Email) gemäß Abfall-/Wertstoffkalender sind verfügbar.
  2. Attraktives Bring-Sammelangebot (Haupt- und Nebensammelstellen, mobile Sammelstellen): Anzahl Fraktionen, Öffnungszeiten, betreute Hauptsammelstellen, ausreichende Anzahl Nebensammelstellen, Angebot einer mobilen Sammelstelle.
  3. Regelmäßiges Holsammelangebot für Fraktionen, welche regelmäßig in großen Mengen anfallen.

b.    Weiterführende Schritte

Umsetzung weiterer Maßnahmen aus Ressourcenkonzept

  • Abfallvermeidungs-/Verminderungsaktivitäten
  1. Sensibilisierungskampagnen für Verleih-/(Zwischen)-Vermietungs-Initiativen von selten gebrauchten  Gegenständen bzw. Räumlichkeiten sowie Bereitstellen von Infrastruktur zur Unterstützung von Verleihsystemen (z.B. von sperrigen oder teuren Gartengeräten wie Schubkarren, Hochdruckreiniger, Fahrzeugen, Anhängern…
  2. Bekämpfung des Litterings auf kommunaler Eben: konkrete Aktionen wie „Grouss Botz“ initieren bzw. unterstützen, zusätzliche Sensibilisierung in Schulen und Vereinen usw
  3. Einrichtung und Unterstützung  von Reparatur- und Wiederverwendungsnetzen durch u.a. die Unterstützung, geeignete Infrastrukturen zur finden sowie Möglichkeiten zur Sammlung und Lagerung zu bieten, dies u.a. ggf. mit Sozialinitiativen, „Begegnungsstätten“ zur Förderung des Miteinanders und des Austauschs, z.B. Repair Cafés, Sharing-Angebote, Bring- und Holtage, Kleider-/Velo- und Bauteilbörse, Flohmärkte, Gebrauchtwarenläden, Bibliotheken/Ludotheken, Windeldienste, etc. 
  4. Bereitstellen eines Mehrwegkonzepts (z.B. mobilen Geschirrspülers und/oder Mehrweggeschirr, Ecobox) sowie Bereitstellung von separaten Abfallbehälter, nötiger Strom- und Wasserversorgung bzw. -Entsorgung, usw. durch die  Gemeinde für lokale Veranstaltungen
  5. Durch Kennzahlen belegte Einhaltung des Verursacherprinzips bei Abfallgebühren (Grundgebühr und mengenabhängige Gebühren), jedoch mit Lenkungswirkung zu verstärkter Separatsammlung
  6. Einführung von bzw. Sensibilisierung zu kommunalen Fördersystemen für Reparaturen / Sharing-Initiativen 
  7. Einrichtung bzw. Unterstützung von kommunalen Sharing Plattformen
  • Abfallsammlung/Abfallrecycling
  1. Regional tourenoptimierte und ökologische Holsammlung: Submissionsvorgaben bezüglich Energieeffizienz/CO2-Emissionen von Sammelfahrzeugen, zunehmende Anzahl Unterflurcontainer, smarte Sammellogistik (Füllstandsensoren -> Tourenoptimierung -> Reduktion Sammelfahrten)
  2. Biogener Abfall wird energetisch und anschließend stofflich genutzt. Falls Gemeinde aus mehreren Biogasanlagen wählen kann: Beurteilung der energetischen Effizienz und Klimafreundlichkeit der Anlage (Stichwort Methanschlupf).
  3. Die Kompostierung in Privathaushalten wird gefördert: Anschaffung von Kompostierbehältern, Grünschnittcontainer in Gemeinden aufstellen,  kleine Vorsortiergefäße / Papiersammeltüten zur vereinfachten Bioabfall-Sammlung im Haushalt zur Verfügung stellen, Praxisveranstaltungen und Informationsmaterial 

 

3.    Indikatoren zur Nachverfolgung der Wirkung

Empfohlene Indikatoren

  • Indikator 1: Jährliche Pro-Kopf-Sammelmengen von Siedlungsabfällen ("Monopol-Abfälle"): Siedlungsabfall total, Kehricht, biogene Abfälle, Altpapier, Verpackungsglas und allenfalls weitere Fraktionen (z.B. Kunststoff)
  • Indikator 2: Restabfallaufkommen in kg/Einwohner 
  • Indikator 3: Anschlussgrad der Bevölkerung an die Biotonne
  • Indikator 4: Jährliches Ergebnis Bewertungsmatrix (ausgestellt von der AEV) 

 

4.    Hinweise

  • Economie circulaire Maßnahme
     
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